Liebe Eltern,

die Wohngruppe NEUMUT ist eine Intensivpädagogische Wohngruppe der ERMUTIGER Kinder- und Jugendhilfe GmbH.  In dieser leben bis zu sieben Kinder im Alter von 7- 18 Jahren, die aus unterschiedlichsten Gründen vorübergehend oder langfristig nicht mehr in der Familie leben können. Uns ist es wichtig, dass wir mit Ihnen eng zusammen arbeiten und Sie in Angelegenheiten, die das Kind betreffen, mit einbeziehen und beteiligen. Deshalb haben wir wichtige Informationen für Sie zusammengefasst, um einen ersten Überblick über die Hilfeform zu bieten.

Das Leben in der Wohngruppe

Die pädagogischen Fachkräfte der Wohngruppe betreuen das Kind und unterstützen es im Alltag. Die Kinder gehen weiterhin zur Schule und werden nachmittags in der Wohngruppe betreut. Dabei kann ein Tag ganz unterschiedlich aussehen. Hausaufgaben werden erledigt, im Garten oder im Haus kann gespielt werden, kreative Angebote können genutzt werden oder die Kinder können Sportvereine besuchen. Außerdem gibt es immer wieder Ausflüge die gemeinsam mit allen Kindern unternommen werden. Natürlich können die Kinder sich auch mit Freunden verabreden oder diese in die Gruppe einladen. Das Haus der Wohngruppe besteht aus mehreren Räumen, die viel Platz für gemeinsames Kochen, Spielen und Zusammenleben bieten. Zudem hat jedes Kind ein Einzelzimmer, welches nach den Wünschen des Kindes gestaltet werden kann. Außerdem hat das Kind dadurch einen Rückzugsort. Im Gruppenalltag sind feste Regeln für die Kinder notwendig. Wenn Fragen hierzu aufkommen, stehen die pädagogischen Fachkräfte zur Verfügung.

Aufnahme

Wenn überlegt wird, ob das Kind in der Wohngruppe NEUMUT leben soll, ist zunächst ein Kennenlernen von Familie und einer pädagogischen Fachkraft der Wohngruppe sehr bedeutsam. Hierbei ist uns wichtig, dass sich das Kind sicher und wohl fühlt. Außerdem sind uns Ihre Bedürfnisse wichtig und in einem Gespräch können Ihre Fragen geklärt und Wünsche oder auch Befürchtungen geäußert werden.

Zusammenarbeit mit der Familie

Eine aktive Zusammenarbeit mit Ihnen ist für einen positiven Hilfeverlauf zentral. Nicht nur für die Kinder, sondern auch für Sie, ist es wichtig zu wissen, dass trotz Fremdunterbringung Sie Eltern bleiben. Sie sollen weiterhin ihrer Elternrolle nachkommen und elterliche Pflichten sowie Rechte wahrnehmen können. In der Wohngruppe NEUMUT wird darauf geachtet, dass Sie in den Alltag mit einbezogen werden und ihre Fähigkeiten und Kenntnisse über ihre Kinder einbringen können. Zudem können Themen aus der Vergangenheit mit der ganzen Familie bearbeitet werden und es werden gezielt positive Erlebnisse zwischen Kind und Familie geschaffen, sodass die Familie gestärkt wird. Bei Fragen und Unsicherheiten in Belangen des Kindes, stehen die pädagogischen Fachkräfte Ihnen gerne zur Verfügung und sind für Gespräche bereit.

Kontakt mit den Kindern

Ein guter Kontakt zwischen dem Kind und der Familie ist uns sehr wichtig. Der Kontakt kann ganz unterschiedlich aussehen und der Umfang wird im Hilfeplangespräch besprochen. Hierbei ist es uns wichtig, dass Sie ihre Wünsche und Ideen äußern können. Gemeinsame Absprachen und Regelungen sind hierbei für das Kind und die Wohngruppe notwendig und wichtig. Entsprechend der Absprache im Hilfeplangespräch besteht die Möglichkeit zu telefonieren, das Kind in der Wohngruppe zu besuchen, in der Wohngruppe zu übernachten und alltägliche Dinge mit dem Kind gemeinsam zu erleben. Termine beim Arzt oder mit Lehrern in der Schule können ebenso von Ihnen wahrgenommen werden oder das Kind kann Sie zu Hause besuchen, entweder für ein paar Stunden an einem Tag, für mehrere Tage am Wochenende oder in den Ferien.

Bezugsbetreuersystem

Das Kind wird von mehreren pädagogischen Fachkräften betreut. Damit das Kind aber Sicherheit und Zuverlässigkeit in der Beziehung zu den pädagogischen Fachkräften erfährt, hat jedes Kind einen sogenannten Bezugsbetreuer. Bezugsbetreuer bedeutet, dass eine pädagogische Fachkraft sich ganz besonders um das Kind kümmert. Der Betreuer ist Ansprechpartner bei wichtigen Dingen für das Kind sowie seine Familie und regelt wichtige Angelegenheiten.

Rechte der Eltern

Wenn das eigene Kind in einer Wohngruppe untergebracht wird, ist dies für viele Eltern erst einmal schwierig und belastend. Daher ist uns eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sehr wichtig. Wir sind offen gegenüber Ihren Wünschen und Ideen und möchten offen über Befürchtungen, Ängste und Probleme sprechen können. Uns ist es wichtig, dass Sie in den Alltag der Kinder mit einbezogen werden und Eltern für das Kind bleiben! Sollten Sie aber dennoch das Gefühl haben, etwas läuft nicht nach vereinbarter Absprache oder die Rechte als Eltern werden verletzt, haben Sie die Möglichkeit sich zu beschweren. Dies ist bei einer pädagogischen Fachkraft der Wohngruppe, der Leitung der Einrichtung oder dem Mitarbeitenden des Jugendamtes möglich.

Hilfeplangespräche

Hilfeplangespräche sind wichtige Termine für die Kinder und für die Eltern. Die Hilfeplangespräche finden regelmäßig mindestens halbjährig statt und das Kind, Eltern, pädagogische Fachkraft der Wohngruppe und eine Fachkraft des Jugendamts nehmen teil. In dem Hilfeplangespräch werden Ziele der Hilfe besprochen und wie diese umgesetzt werden können. Zudem werden alle Absprachen und Regelungen in diesem Gespräch thematisiert. Hierbei ist uns wichtig, dass Ihre Wünsche und Ideen gehört und beachtet werden.